Geschichte



Geschichte des Karate


Karate Do - Der Weg der leeren Hand


Karate wird oft mit dem zerschlagen von Brettern, Ziegelsteinen usw. assoziiert. Das Klischee des agressiven und rohen Karatekämpfers hat jedoch nie gestimmt und ist mittlerweile (gottseidank) längst überholt.


Bereits im 6. Jahrhundert führte Bodhidharma, der Gründer des Buddhismus, gymnastische Übungen ein, um die Widerstandsfähigkeit und Gesundheit der Mönche zu steigern. Diese Übungen wurden im Sinne einer Kampfkunst weiterentwickelt und verbreiteten sich von dem berühmten Shaolin Kloster aus über das chinesische Festland und Korea. Über mehrere Jahrhunderte verbreitete sich die Kampfkunst, welche als Chuan Fa oder Kung Fu bekannt wurde bis nach Okinawa.


Auf Okinawa soll bereits vor dem Auftauchen der chinesischen Kampfkunst ein eigenes Kampfsystem bestanden haben, das sogenannte Tode. Diese Entwicklungen sind allerdings schwer zu belegen und vieles bleibt im Dunkel der Geschichte. Belegt sind jedoch Verbote der damaligen Herrscher, Waffen zu tragen. Diese Waffenverbote führten zu einer schnellen Verbreitung und Entwicklung der waffenlosen Kampfkünste auf Okinawa. In der Folge wurde auch der Gebrauch von Alltagsgegenständen als Waffe entdeckt bzw. weiterentwickelt. Es entstand das sogenannte Kobudo(etwa: Alte Kampfkunst).


Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ging der Karatemeister Funakoshi Gichin von Okinawa nach Japan und begann seinen Karate Stil zu lehren, der später als Shotokan bekannt wurde. "Shoto" bedeuted soviel wie Pinienrauschen und war der Künstlername mit dem Meister Funakoshi seine Gedichte unterzeichnete. "Kan" bedeuted etwa Haus oder Tempel. Gemeint ist damit der Ort an dem gelehrt bzw. trainiert wird. Zwischenzeitlich sind noch weitere Stile von anderen Meistern entstanden, die sich zunächst in Japan und später in der ganzen Welt verbreiteten. Der Begriff Karate setzt sich aus zwei Teilen zusammen, dem Kara, was soviel bedeuted wie leer und Te, dem Wort für Hand. Do ist gleichbedeutend mit Weg. Karate-Do bedeuted also der Weg der leeren Hand.


Quelle: Die Tradition des Karate, Werner Lind 1991